Die SUVA hat mit Schreiben vom 17.01.2020 an die auf der FACH- Liste geführten Laboratorien über die Ergebnisse des 2019 durchgeführten Ringversuches für Asbestanalysen informiert. Bei diesem verdeckt durchgeführten Ringversuch wurden in zwei Aufträgen verschiedenen Proben zur Analyse eingesandt und die Ergebnisse mit den Sollwerten der Referenzlaboratorien verglichen.
Insgesamt sind 442 Analysen von 34 Laboratorien ausgewertet resp. bewertet worden. Davon wurden 42 «Fehlanalysen (rund 10%) festgestellt. Zudem wurden weitere 102 Analysen nicht bewertet, da die Ringversuchsproben aufgrund zu hohen Inhomogenitäten und Abweichungen bei den beteiligten Referenzlaboratorien als nicht für die Auswertung geeignet klassiert wurden. Über ein Drittel der Labore erfüllten die minimalen Kriterien an eine konforme Analyse nicht.
Am 10.03.20 soll darüber entscheiden werden, ob weitere regelmässige Ringversuche gemacht werden sollen. Die Laboratorien wurden eingeladen, den Termin vom 23.03.2020 für einen Erfahrungsaustausch vorzureservieren.
Kommentar:
Wir setzen uns seit vielen Jahren für definierte und nachvollziehbare Mindeststandards bei der Probenahme + Analytik ein. In dem Sinne begrüssen wir im Prinzip verdeckte Ringversuche als Ergänzung zu den bestehenden regelmässig durchgeführten Massnahmen zur Qualitätsicherung und von regulären, international anerkannten Ringversuchen.
Die gemäss Norm ISO 17025 akkreditierten Laboratorien müssen sowieso regelmässig Ringversuche durchführen, um die Qualität sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern.
Sollten für Laboratorien solche verdeckten Ringversuche zusätzlich zu den bestehenden regelmässigen Ringversuchen gefordert werden, müssten jedoch konsequenterweise mindestens aber auch ebenso verdeckte Ringversuch für Probenahmen und Gebäudediagnosen durchgeführt werden, da die Erkennung von asbestverdächtigen Bauteilen und repräsentative, nachvollziehbare Probenahmen als Grundlage von Untersuchungen massgebend zu Untersuchungsfehlern beitragen und daher essentiell und entscheidend sind für die nachfolgende Analyse im Labor — und die Ergebnisse einer Diagnose des Gebäudes insgesamt.
Kontakt:
Dr. Roy Trittschack, Dipl. Geologe, PhD Mineralogie, Laborleitung
Clemens Jehle, Dipl. Chem. HTL/FH, Geschäftsführer, Laborleitung